Knallgrüne Gräser platzen aus fettem Boden Farben brechen durch dunkle Winkel die Vegetation verströmt betäubenden Duft krabbelndes Getier verlässt die fruchtbare Schlammigkeit der Erde ähnlich einem plätschernden Bach rinnen die Ameisen Pflanzen recken sich in die Kargheit der Landschaft die Natur explodiert unaufhaltsam.
Kategorie: Gedichte
erwachsen sein
die last der verantwortung rundet die schultern das gefühl etwas beweisen zu müssen zeigt ein defizit der fähigkeiten in der menge verloren in abgründe von unzufriedenheit versunken zuflucht in träumen beim streben nach vollkommenheit die hausgemachte bitterkeit ausgespuckt zwischen den zweifeln den nächsten tag planen.
Sommerregen
Der Himmel spannt einen Schleier über die Bäume dunkle Wolken saugen die Farbe aus dem Gras die scharfen Schatten der Häuser ausradiert Mauern schwitzen Dunst aus erste Tropfen lassen Wasserkugeln aufspringen in der Luft klebt Staub Mattigkeit überfällt das Land Regenschirme bilden eine Verteidigungslinie gegen die Elemente.
Einsamkeit im Altersheim
Faltige Hälse tragen Köpfe mit Lächeln das auf dem Weg zu den Augen gestorben ist. Im Ertragen des Unvermeidlichen des Alleinseins müde geworden. Der Schatten des Todes eilt seinem Geruch voraus. Die Uhr verzehrt die verbleibende Zeit. Verdammt zu einem endlichen Leben.
Zum Andenken an Tante Else
Vergangenheit
Im Zimmer durchdrungen von Stille durchbohren Nadeln aus Licht tote Winkel im Innern. Eine Rückreise in eine vergessen geglaubte Zeit gefangen im Netz von Täuschungen willenloses Sichfallenlassen lässt verdrängte Ängste an die Oberfläche steigen.
Rückblick
Amputierte Vergangenheit erzeugt Phantomschmerzen alptraumhafte Tage der Kindheit haben Lochmuster in das Gehirn genagt Bruchstellen in der Biografie gefangen in den Verliesen des Gedächtnisses Vertrauen für immer ausgelöscht Schutzschild aus Eis ums Herz gelegt Misstrauen vor Menschen steht mit unsichtbarer Tinte im Gesicht geschrieben.
Urlaub auf Rügen
Spuren im Sand in die meine Füße nicht passen köstliche Luft aus prickelnder Nässe im Gesicht das Meer ahmt das Rauschen des Windes nach ohne Narben leckt das Wasser den Strand glatt endlose Weite über schaumgekrönten Wellen und reingewaschenen Himmel Realität aus der Zeit gefallen Elemente übertönen Gedanken an ein Ziel.
Urlaub
Im Sog der Zeit nur der Stimme des Wassers lauschen, Wellen aus warmen Wind tragen Geruch von gemähtem Gras. Die Uhr zeigt das Verstreichen des Nichts an, monotone Tage jedes Mal neu, hinter der Schattierung der Dämmerung glänzt das Mondlicht. Abgeblätterte Träume im äußersten Raum der Fantasie, das Leben hält den Atem an.
betrogen
eisiges Brennen erbarmungsloser Gedanken im Innern ein Wirbelsturm aus Hass der Stachel der Ungewissheit umhüllt von einem Mantel aus Täuschung genährt vom Stolz der Eitelkeit ungeklärtes Misstrauen mit ins Bett gelegt Träume aus Rasierklingendraht schneiden Stücke aus der Nacht mein Platz ist ein Außenposten der Wildnis
Nacht in einer Stadt
Geisterhaftes gelbes Dämmerlicht wirft vages Gitternetz auf den Asphalt. Menschen reduziert auf Silhouetten tauchen aus tuberkulösblauer Helligkeit. Die Schatten verschwinden übergewichtig am tristen Beton der abbröckelten Wände. Blinde Fenster starren verloren in die Dunkelheit. Ein kurzes Stakkato unsichtbarer Stöckelschuhe zerhackt die Stille. Dunstiges Purpurrot modelliert den anbrechenden Tag.