Gemächlich taumelt die Finsternis schmetterlingsgleich dem Tag entgegen, wechselhaft, leicht und hektisch zugleich brodelt der Hexenkessel im Tageslicht, unaufhaltsam, farbenfrohe Helle bis bleierne Nässe, allmählich, unvermeidbar, kriecht das Dunkel empor, zäher Nebel tropft in mysteriöse Stille.
Kategorie: gelb
Zeit
Gedehnt, gepresst, zäh verronnen, träge zerflossen, blitzartig verschwunden, vergangen im widerborstigen Vakuum, doch immer zu wenig, für immer weg.
Steine
gepresst aus unzähligen sandkörnern oder höllenheiß aus der erde geschleudert in allen farben des regenbogens uralt moos und flechten überzogen geschliffen zu schmuck verbaut in häuser jahrmillionen überdauert wie gering ein menschenleben
Kinderlachen
Kleines Mädchen lächelt aus dem schwarzweiß Foto hört noch nicht das beständige Ticken fliehender Sekunden. Kleines Leben blühende Jahre die ersten Schlucke aus der Tasse des Lebens. Verurteilt zum Sein doch nur einen Augenblick in der Zeit besetzt. So viele Dinge die die Zeit überdauern schwarzweiß Foto. Kleines Mädchen lächelt - noch.
Eines Tages Lächeln
Morgens vor dem Spiegel passendes Lächeln ausgesucht beim Weggehen das Lächeln aufgesetzt über den Tag versickert in den Falten der Eintönigkeit des Gesichtes spielende Kinder zaubern es wieder herbei noch abends hängt ein unvollendetes Lächeln in den Mundwinkeln.
Kindheit
Eine Handvoll Häuser in sonnenglänzende Sommertage getaucht, voller Langeweile unter schattenspendender Linde die Kindheit zurückgelassen. Erinnerungen an Bauchschmerzen von unreifen Äpfeln und von Verboten bestehender Tage in denen mehr Pflichten als Rechte den Erwachsenen formten.
Mai
Knallgrüne Gräser platzen aus fettem Boden Farben brechen durch dunkle Winkel die Vegetation verströmt betäubenden Duft krabbelndes Getier verlässt die fruchtbare Schlammigkeit der Erde ähnlich einem plätschernden Bach rinnen die Ameisen Pflanzen recken sich in die Kargheit der Landschaft die Natur explodiert unaufhaltsam.
Sommerregen
Der Himmel spannt einen Schleier über die Bäume dunkle Wolken saugen die Farbe aus dem Gras die scharfen Schatten der Häuser ausradiert Mauern schwitzen Dunst aus erste Tropfen lassen Wasserkugeln aufspringen in der Luft klebt Staub Mattigkeit überfällt das Land Regenschirme bilden eine Verteidigungslinie gegen die Elemente.
aufgewacht
streifige Helle zieht mich empor Morpheus Arme umklammern meine Seele aufgetaucht aus einem fernen Land langsam bedächtig der fremden Zeit entgegen.
Alptraum
Gedankenfetzen aus der Ohnmacht geboren durchdringen die Unbewusstheit der Seele aus dem Dickicht der bleischweren Leere zerren Tentakel in unergründliche Schwärze die Dämonen zerplatzen in der Helle des Morgens ausgelöscht fällt der Blick zurück.