Kleines Mädchen lächelt aus dem schwarzweiß Foto hört noch nicht das beständige Ticken fliehender Sekunden. Kleines Leben blühende Jahre die ersten Schlucke aus der Tasse des Lebens. Verurteilt zum Sein doch nur einen Augenblick in der Zeit besetzt. So viele Dinge die die Zeit überdauern schwarzweiß Foto. Kleines Mädchen lächelt - noch.
Kategorie: Gedichte
Verpasste Träume
In der Bibliothek meiner verpassten Träume an den Erinnerungen verbrüht, dem ungelebten Leben ist die Wirklichkeit dazwischen gekommen, eine Version des vergangenen Selbst muss neu interpretiert werden, den Pinselstrichen meines Porträts einer Abkürzung durch die Vergangenheit gefolgt: Wie hätte ich sein können?
Täter und Opfer
In den engen Korridoren der Geschichte verschwinden die wahren Verbrecher in Schlupflöchern der Gerechtigkeit. Die intrigante Natur der Täter entzieht sich jeder Verpflichtung die Opfer bleiben erbarmungslos zurück. Unschlüssig toleriert die Öffentlichkeit ein aufgeweichtes Feindbild gelangweiltes Desinteresse wird zu einem unbestimmten Nebelfleck irgendwo.
Schulden
In einer stillen Ecke des Geistes ein Grab gegraben für die Schulden der Väter, Erinnerungen erzeugen Narben im Kopf, psychischer Schmerz ins Gesicht gezeichnet, Mangel an Liebe bestimmt das Ich, im Kielwasser böser Vorzeichen huschen Angstschatten über die Augen, Unsicherheit lässt mich ausgelöscht zurückblicken. Doch Türen sperren keine Ängste aus.
Sommernacht
Laute zerfließen, Zunge ohne Wörter verpackt Gedanken in Watte, taumelnde Zeit in der Hitze des finalen Tages, orangefarbenes Glühen der letzten Strahlen, das Licht schleicht still davon, makellose Bläue verliert sich in die Dunkelheit, die Nacht stiehlt sich ein, Träume von den letzten Stunden der Nacht verschluckt.
Licht
Licht tastet mit unruhigen Fingern die Wände ab Sonnenstrahlen werfen einen nervösen Teppich aus Puzzlesteinen ins Zimmer diamantene Lichtsplitter kriechen über Straßen die die Sonne auf das Wasser wirft fleckige Schatten tanzen in den Farben des Nichts.
Eines Tages Lächeln
Morgens vor dem Spiegel passendes Lächeln ausgesucht beim Weggehen das Lächeln aufgesetzt über den Tag versickert in den Falten der Eintönigkeit des Gesichtes spielende Kinder zaubern es wieder herbei noch abends hängt ein unvollendetes Lächeln in den Mundwinkeln.
Kindheit
Eine Handvoll Häuser in sonnenglänzende Sommertage getaucht, voller Langeweile unter schattenspendender Linde die Kindheit zurückgelassen. Erinnerungen an Bauchschmerzen von unreifen Äpfeln und von Verboten bestehender Tage in denen mehr Pflichten als Rechte den Erwachsenen formten.
Leben
Aus den Mauern der Endlichkeit lähmend langsam kriechen die Schatten des Seins vom Abfall des Lebens überwuchert wachsen die Summen der Fehler.
Lebensmitte
Katapultiert aus der Ignoranz der Jugend erstaunter Rückblick auf den Scherbenhaufen verflossener Jahre qualvolle Gedanken umsäumen die imprägnierte Wirklichkeit wohin wofür gähnende Abgründe gleichen den Blick in die Zukunft doch Hoffnung lässt Sinne forschen nach neuen Bestimmungen.