Auf der Erde gekrochen, unbeholfen, borstig. Klebriger Saft aus Drüsen, in der Luft erstarrt. Von der Larve versponnen, gewebt in einen Kokon aus pappigen unsichtbaren Schnüren. In völliger Regungslosigkeit, aufgehängt an Seidenfäden beginnt die Metamorphose: Schädling oder Schönheit, Motte oder Schmetterling.
Kategorie: grün
Spinnennetz
Gefangene Tropfen aufgesogen vom Tau des scheidenden Morgens diamantenglitzernd im Sonnenstrahl zitterig und verletzlich Schönheit und Köstlichkeit vorgaukelnd verheißungsvoll schimmernd durch üppiges Grün in die Klebrigkeit gekettet lauert der Tod unersättlich.
März im Garten
Blasse Sonne schwebt am mühsam fahlen Himmel. Gewitterwolkenfarbenes Licht wischt über winziggrüne Pflanzenspitzen, matschbraune Blätter bekleben leblose Erde. Wie magere Finger stoßen dürre Äste in den Wind. Ausgemergelte Gewächse mit kaltbrauner Patina überzogen warten auf Wärme. Mutig strecken Weiden weißbepelzte Blüten in die starre Luft.
Begegnungen
Im Labyrinth meiner Gedanken gebären imaginäre Zeichen leidenschaftliche Worte, bitter, bissig, zynisch, bedecken sie jungfräuliche Blätter entfachen emotionale Vitalität oder verängstigte Distanz wütende Begriffe sortieren nichtssagende Floskeln aus Buchstaben schneiden messerscharf in mein Leben. Plötzliche Begegnungen mit mir lassen mich schwanken.